November 3, 2025
Impfung gegen Krebs – Humanes Papilloma Virus (HPV)

Das humane Papillomavirus ist seit Mitte des 20. Jahrhunderts bekannt und wurde von Harald zur Hausen in den 70er Jahren erstmals in Zusammenhang mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs gebracht. Dafür erhielt Prof. Harald zur Hausen 2008 den Nobelpreis. In den weiteren Jahren gelang es erstmals in der Geschichte der Medizin eine Methode zu entwickeln, um die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs zu verhindern: eine Impfung gegen HPV. Zunächst dachte man, dass man „nur“ Gebärmutterhalskrebs verhindern könne, mittlerweile ist klar: jegliche, durch HPV ausgelöste Tumorerkrankungen werden durch die Impfung verhindert. Dies können Tumore des Gebärmutterhalses, der Vagina, des Penis, der Analregion und auch des Kopf-Halsbereichs (Oropharynx) sein.
Da HPV durch Geschlechtsverkehr/Sexualkontakt übertragen wird, sollte die Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr/Sexualkontakt verabreicht werden, um eine Ansteckung und deren Folgen gänzlich zu verhindern. Dies führte in Österreich zunächst zu kostenlosen Impfprogrammen im Kindes- und Jugendalter. Da es verschiedene Virusvarianten gibt, steht derzeit (Stand 2024) ein 9-fach Impfstoff zur Verfügung.
Mit diesem Jahr wurde die Gratisimpfung bis zum 30. Lebensjahr ausgeweitet und es können nun alle jungen Erwachsenen -Frau und Mann- kostenlos geimpft werden, da es auch in diesem Alter präventiv wirksam ist.
Mehr Informationen:
Humane Papillomaviren (HPV) | Impfen schützt einfach.
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Nicht nur interessant ist die Impfung wegen ihrer Vorreiterrole der Krebsprävention und damit medizinischen Errungenschaft, sondern auch wegen der unterschiedlichen Herangehensweisen der industrialisierten Länder, diese Maßnahme „ans Volk“ zu bringen. Die Geschichte von HPV, Impfung und letztlich „Politik“ ist äußerst spannend und man könnte viel daraus ableiten:
Während es Kontinente/Länder gibt, in denen bereits 2013 mit Aufklärungskampagnen, ausgedehnten kostenlosen Impfprogrammen eine einzigartige Situation der quasi „Ausrottung“ HPV assoziierter Tumorerkrankungen durch hohe Durchimpfungsraten gelungen ist, lässt die Akzeptanz der „Impfung gegen Krebs“ hierzulande weiterhin zu wünschen übrig. Umso mehr ist es jetzt wichtig, zu informieren, aufzuklären und letztlich zu impfen.